Das Projekt "eco:fibr" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Technische Chemie durchgeführt. Ecofibr hat ein umweltfreundliches Verfahren entwickelt, um aus den bislang ungenutzten Resten der Ananaspflanze Zellstoff zu extrahieren. Die Pflanzenreste stellen in Anbauländern ein ökologisches und finanzielles Problem für die Farmer da. Alleine in Costa Rica fallen jährlich mehr als 4,5 Millionen Tonnen davon an und eine Entsorgung kostet bis zu 2.000 Euro pro Hektar. In Kooperation mit Ananasfarmen in Costa Rica sowie dem Institut für technische Chemie der Leibniz Universität hat das Team einen Prozess entwickelt, um aus diesen Resten Zellstoff für papierproduzierende Unternehmen herzustellen. Damit kann diesen eine umweltfreundliche Alternative zu Holz-Zellstoff angeboten werden, welcher teilweise immer noch aus Primärwäldern bezogen und in ressourcenintensiven Verfahren hergestellt wird. Ananaspflanzenreste eignen sich für das Vorhaben besonders gut, u.a. aufgrund des hohen Cellulosegehaltes und des großen weltweiten Vorkommens. Gegenüber anderen, alternativen Rohstoffen für die Zellstoffproduktion (wie Gras oder Bagasse) zeichnet sich ecofibr-Zellstoff durch den ressourcenschonenden Prozess, eine große saisonunabhängige Verfügbarkeit sowie die gleichzeitig gute industrielle Verarbeitbarkeit aus. Letzteres wurde bereits durch Analysen von papierproduzierenden Unternehmen und potentiellen Kunden bestätigt, mit welchen bereits Absichtserklärungen vorliegen. Bei dem innovativen Prozess handelt es sich um ein abgewandeltes Sodaverfahren, dessen Patentierung beabsichtigt wird und zurzeit in Bearbeitung ist. Diverse Abschlussarbeiten von Teammitgliedern haben sich bereits intensiv mit dem Thema Zellstoffcharakterisierung, Identifikation von Produktmöglichkeiten, Ökobilanz sowie Identifikation von Nebenströmen und Abwässern beschäftigt. Ecofibr möchte mit diesem Vorhaben zu einem effizienten und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beitragen. Die Vision von ecofibr ist es, Zellstoff Primärrohstoffen durch ein Produkt aus Pflanzenresten zu substituiere- (Text abgebrochen)
Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Physik durchgeführt. Viele Experimente im italienischen Untergrundlabor LNGS verwenden Edelgase in großen Mengen in flüssiger Phase: Das Dunkle-Materie-Experiment DarkSide-50 verwendet sogenanntes Untergrund-Argon (UAr), das bzgl. des radioaktiven Isotops Ar-39 um etwa einen Faktor 1000 reduziert ist und aufgrund der aufwändigen Gewinnung extrem wertvoll ist. DarkSide-20k wird 50t der gleichen UAr verwenden und plant, die weitere Abreicherung von UAr bzgl. Ar-39 durch kryogene Destillation zu demonstrieren. Das Dunkle-Materie-Experiment XENONnT verwendet natürliches Xenon im Wert von ca. 2,5 MEuro pro Tonne. Das Doppelbetazerfalls-Experiment LEGEND-200 verwendet Argon als hochreine, aktive Abschirmung. Die nächste Version des Experiments, LEGEND-1000, sieht den Einsatz von UAr vor, dass zusätzlich bzgl. des Isotops Ar-42 reduziert werden muss. Die Rückgewinnung und Handhabung dieser Edelgase erfordert spezielle Anlagen. XENON1T/nT hat die ReSToX-Technologie zur Lagerung mehrerer Tonnen Xenon in flüssiger Form oder unter Druck entwickelt. DarkSide-20k wird ein ähnliches System verwenden. Diese riesigen ReSToX-Tanks sind weder für den Transport von Edelgas in eine Reinigungs- oder Destillationsanlage geeignet, noch im Falle eines ernsten Problems oder dem Ende eines Experiment fähig die Edelgase in Gasflaschen zu transferieren. Die Installation eines teuren Edelgas-Rückgewinnungssystems für jedes einzelne Experiment ist nicht kosteneffektiv, da der Füllvorgang nur zu bestimmten Zeiten innerhalb der Lebensdauer eines Experiments durchgeführt werden wird, z.B. bei der Inbetriebnahme oder Stilllegung oder im Falle eines Problems. Daher schlagen wir hier vor, ein mobiles und universell einsetzbares Edelgas-Rückgewinnungssystem am LNGS zu installieren, das aus einem Kompressionssystem für hochreines Gas mit einem einfachen Flaschenlager besteht. Das System wird durch ein Gaschromatographie-Massenspektrometer für die Gasanalyse ergänzt.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Fachbereich Physik, Institut für Kernphysik durchgeführt. Viele Experimente im italienischen Untergrundlabor LNGS verwenden Edelgase in großen Mengen in flüssiger Phase: Das Dunkle-Materie-Experiment DarkSide-50 verwendet sogenanntes Untergrund-Argon (UAr), das bzgl. des radioaktiven Isotops Ar-39 um etwa einen Faktor 1000 reduziert ist und aufgrund der aufwändigen Gewinnung extrem wertvoll ist. DarkSide-20k wird 50t der gleichen UAr verwenden und plant, die weitere Abreicherung von UAr bzgl. Ar-39 durch kryogene Destillation zu demonstrieren. Das Dunkle-Materie-Experiment XENONnT verwendet natürliches Xenon im Wert von ca. 2,5 MEuro pro Tonne. Das Doppelbetazerfalls-Experiment LEGEND-200 verwendet Argon als hochreine, aktive Abschirmung. Die nächste Version des Experiments, LEGEND-1000, sieht den Einsatz von UAr vor, dass zusätzlich bzgl. des Isotops Ar-42 reduziert werden muss. Die Rückgewinnung und Handhabung dieser Edelgase erfordert spezielle Anlagen. XENON1T/nT hat die ReSToX-Technologie zur Lagerung mehrerer Tonnen Xenon in flüssiger Form oder unter Druck entwickelt. DarkSide-20k wird ein ähnliches System verwenden. Diese riesigen ReSToX-Tanks sind weder für den Transport von Edelgas in eine Reinigungs- oder Destillationsanlage geeignet, noch im Falle eines ernsten Problems oder dem Ende eines Experiment fähig die Edelgase in Gasflaschen zu transferieren. Die Installation eines teuren Edelgas-Rückgewinnungssystems für jedes einzelne Experiment ist nicht kosteneffektiv, da der Füllvorgang nur zu bestimmten Zeiten innerhalb der Lebensdauer eines Experiments durchgeführt werden wird, z.B. bei der Inbetriebnahme oder Stilllegung oder im Falle eines Problems. Daher schlagen wir hier vor, ein mobiles und universell einsetzbares Edelgas-Rückgewinnungssystem am LNGS zu installieren, das aus einem Kompressionssystem für hochreines Gas mit einem einfachen Flaschenlager besteht. Das System wird durch ein Gaschromatographie-Massenspektrometer für die Gasanalyse ergänzt.
Das Projekt "Recycling von Schweröl zu Basisöl, Heizöl und Petrolkoks" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Puralube GmbH durchgeführt. Die Puralube GmbH betreibt mehrere Raffinerien zur Aufbereitung von Altöl zu hochwertigem Basisöl. Bei diesem Prozess fallen anteilig Rückstände an, die zu großen Teilen in Form von Schweröl als Schifffahrtsbrennstoff eingesetzt werden. Dieser Verwertungsweg ist seit dem 01.01.2020 eingeschränkt, da seitdem strengere Grenzwerte für den Schwefelgehalt in Schiffsbrennstoffen gelten. Mit dem Vorhaben plant das Unternehmen, Schweröl zukünftig am unternehmenseigenen Standort zu verwerten und gleichzeitig höherwertige Komponenten (Naphtha, Leichtes Heizöl, Basisöl) zu erzeugen. Die technische Umsetzung des Projekts basiert auf einer Pyrolyse des Schweröls. Dabei werden in einem beheizten Drehrohrofen langkettige Bestandteile des Schweröls zu kurzkettigen, flüssigen und gasförmigen Bestandteile gespalten. Die flüssigen Bestandteile werden abgezogen und zu Naphtha, Leichtes Heizöl und Basisöl weiterverarbeitet. Aus dem Basisöl werden Schmierstoffe (z.B. Motorenöle) hergestellt, Naphtha an die chemische Industrie verkauft und Leichtes Heizöl als Brennstoff abgegeben. Die gasförmigen Bestandteile aus dem Spaltprozess werden aufgefangen, aufbereitet und zur Erwärmung des Rohrofens genutzt. Eine parallele Anordnung von zwei miteinander verbundenen Öfen gewährleistet dabei einen quasi kontinuierlichen Betrieb. Auch ist die Anlage so konzipiert, dass sie an einen anderen Standort transportiert werden kann. Insgesamt können mit dem Vorhaben aus der Aufbereitung von 20.000 Tonnen Schweröl jährlich ca. 3.300 Tonnen Basisöl und Naphtha, 5.200 Tonnen Leichtes Heizöl, 2.000 Tonnen Petrolkoks sowie 5.000 Tonnen Gas gewonnen werden. Durch die stoffliche Nutzung des Schweröls ergibt sich eine Minderung der CO2-Äquivalenten von ca. 38.000 Tonnen pro Jahr.
Das Projekt "Teilprojekt 6" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Linde Höllriegelskreuth, Geschäftsbereich Linde Engineering, Abteilung EC durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines einstufigen, heterogen katalysierten Verfahrens zur Synthese von Dimethylether (DME) aus Kohlenmonoxid-reichen und gegebenenfalls CO2-haltigen Synthesegasen. Das Verfahren soll stofflich und energetisch in die vorgelagerte Synthesegasstufe integriert sein. Für diese Stufe wird für die Verfahrens-Simulation das Verfahren der trockenen Reformierung von Methan mit CO2 angenommen, die für die Aktivierung des CO2's erforderlichen großen Wasserstoffmengen müssen somit nicht aus einer externen Quelle bezogen werden, sondern sind mit der Feed-Komponente Methan bereits im Prozess vorhanden. Gegenüber den Verfahren gemäß Stand der Technik mit der Zwischenstufe Methanol ergibt sich durch den thermodynamisch bedingt niedrigeren Prozessenergie-Bedarf des neuen Verfahrens bereits bei konventioneller Synthesegaserzeugung ein etwa 30 Prozentiges CO2-Reduktiorispotential (125 kg CO2 pro Tonne DME). Dieses Potential erhöht sich bei Einsatz der Trockenreformierung für die Erzeugung van Synthesegas und die damit verbundene stoffliche Nutzung von CO2 als Ausgangsstoff unter Berücksichtigung spezifischer Energie- und Heizwerte sowie der bei der Trockenreformierung nicht nötigen energieintensiven Bereitstellung reinen Sauerstoffs nochmals um etwa 125 kg CO2 pro Tonne DME. Insgesamt kann beim hier vorgestellten Verfahren im Vergleich zum Stand der Technik eine 60 Prozentige Reduktion der spezifischen CO2-Emissionen erwartet werden. Auf Grund seines physikalischen Eigenschaftsprofils ist Dimethylether als Energieträger geeignet (Flüssiggas-Ersatz und ggf. Diesel-Treibstoff). Damit eröffnet sich ein Mengenpotential, das im Vergleich zum Stand der Technik zu einer signifikanten Senkung der anthropogenen CO2 Emissionen führen kann. Das Verfahren lässt sich auch mit einer Biomasse-basierten Synthesegaserzeugung koppeln. Es ist sowohl ein durch Vergasung gewonnenes CO/H2 Gemisch als auch anstelle der Biomasse-Vergasung die unmittelbare Veredelungsmöglichkeit von Biogas (CO2/CH4) denkbar, bei der beide C-Quellen des Biogases stofflich genutzt werden. Die sonst erforderliche aufwendige Abtrennung des CO2-Anteils aus dem Biogas würde entfallen, wenn es als Stoffstrom in die Trockenreformierungsstufe eingespeist wird. Diese Aspekte sollen im Rahmen des Gesamtprojektes in einem eigenen Arbeitspaket beleuchtet werden. Daneben soll im Rahmen von Grundlagen-Untersuchungen auch erforscht werden, ob ein CO2/H2 Gemisch ohne vorherige Konvertierung zu Synthesegas direkt als Rohstoff für die DME Synthese eingesetzt werden kann.
Das Projekt "Glasproduktion in Lohr am Main" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gerresheimer AG durchgeführt. Um die Glasproduktion nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten, unterstützt das Bundesumweltministerium die Gerresheimer AG am Standort Lohr am Main bei der Anwendung eines neuen Verfahrens zur Produktion hochwertiger Primärverpackungen aus Glas für die Pharma- und Kosmetikindustrie. Damit können die verursachten jährlichen CO2-Emissionen um rund 22.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Zudem ermöglicht die Optimierung des Produktionsprozesses die Einsparung von 5.000 Tonnen Rohmaterial pro Jahr. Die Mittel dazu stammen aus dem Umweltinnovationsprogramm des BMUV. Die Herstellung von Glasbehältern für die Pharma- und Kosmetikindustrie erfordert die Einhaltung hoher Qualitätsansprüche an das Glas sowie das Angebot einer breiten Produktpalette. Hierzu werden üblicherweise große Mengen an Energie und Rohstoffen eingesetzt. Mit dem geplanten Projekt wird das Unternehmen im Rahmen seiner ambitionierten globalen Nachhaltigkeitsstrategie in eine Schmelzwanne investieren, die im Vergleich zu konventionellen Schmelzwannen mit einem erheblich höheren Stromanteil betrieben werden kann. Hierzu wird Strom aus erneuerbaren Energien bezogen. Gleichzeitig wird das Unternehmen seinen Produktionsprozess mit einem innovativen Steuerungssystem ausstatten. Dieses ganzheitliche Projekt zur Glasproduktion gibt wichtige Impulse für eine klimafreundliche und nachhaltige Glasherstellung. Es hat Modellcharakter für die gesamte Glasindustrie. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.
Das Projekt "Senkung des Bedarfs an fossilem Brennstoff durch Kreislaufentlastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zement- und Kalkwerke Otterbein GmbH & Co. KG durchgeführt. Das Vorhaben zielt auf die Reduzierung des Anteils fossiler Brennstoffe in der Zementherstellung ab. Es werden verstärkt Sekundärbrennstoffe mit hohem biogenem Anteil eingesetzt, die Braunkohlenstaub substituieren. Durch das Vorhaben können CO2-Emissionen im Umfang von ca. 4.500 Tonnen pro Jahr eingespart werden.
Das Projekt "Humine zur Imprägnierung und Verklebung von Holz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut durchgeführt. Humine sind dunkelgefärbte hochmolekulare Verbindungen mit furanischer Struktur und Alkohol-, Keton- und Aldehydgruppen. Sie entstehen als Nebenprodukt bei einem neuen Verfahren zur Herstellung von Polyethylenfuranoat (PEF), welches als biobasierter Ersatz für den Massenkunststoff Polyethylenterephthalat (PET) dienen soll. Als Ausgangsmaterial dienen Fruchtzucker aus nachwachsenden Rohstoffen, in erster Linie kommen Zuckerrohr, Mais und Weizen zum Einsatz. Eine Pilotanlage zur Produktion vom PEF im Tonnenmaßstab existiert bereits; die Überführung in den kommerziellen/industriellen Maßstab (bis zu 50.000 Tonnen pro Jahr) ist geplant. Berechnungen zur Folge werden dann mehr als 10.000 Tonnen Humine pro Jahr anfallen, für die bislang keine Anwendungen existieren. Aufgrund der komplexen chemischen Struktur ergeben sich vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Da Humine künftig in großen Mengen als günstiges, biobasiertes Nebenprodukt anfallen werden, sollen bereits heute Wege zur stofflichen Verwertung im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie sichergestellt werden. Ziel ist es Konzepte zur stofflichen Nutzung von Huminen zu erarbeiten. Zwei Ideen werden hierzu im Rahmen des Vorhabens verfolgt. Einerseits ist die Verwendung als Klebstoff vorgesehen, um mit Huminen als wirtschaftliches biobasiertes Bindemittel klassische Holzwerkstoffe wie Sperrholz, Span- und Faserplatten herzustellen. Andererseits ist die Eignung als natürliches Hydrophobierungsmittel oder sogar zur Verbesserung der Dauerhaftigkeit von Holz zu untersuchen und somit eine biobasierte Alternative zur Acetylierung von Holz zu schaffen. Hierzu werden unterschiedliche Holzarten mit Huminen imprägniert bzw. modifiziert und die Materialeigenschaften ermittelt.
Das Projekt "Arzneistoffe in Elbe und Saale" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe der Länder Brandenburg - Hamburg - Mecklenburg-Vorpommern - Niedersachsen - Sachsen - Sachsen-Anhalt - Schleswig-Holstein, Wassergütestelle Elbe durchgeführt. Im vorliegenden Bericht werden Untersuchungen zum Vorkommen von Arzneistoffen in Elbe und Saale aus den Jahren 1998-2000 vorgestellt und diskutiert. Die Messkampagnen der Elbe wurden von der ARGE ELBE veranlasst. Dabei wurden auch die Mündungsbereiche der wichtigsten Nebenflüsse berücksichtigt. Das Untersuchungsprogramm der Saale wurde im Jahre 2000 von dem UFZ-Leipzig/Halle durchgeführt, wobei ebenfalls die Mündungen der wichtigsten Nebenflüsse untersucht wurden. Die Wasserproben wurden auf insgesamt 48 Arzneistoffe und 13 Metaboliten untersucht, wobei das in den einzelnen Untersuchungen berücksichtigte Stoffspektrum unterschiedlich war. Arzneistoffe waren in Elbe und Saale mit Ausnahme der Quelle ubiquitär verbreitet. Insgesamt wurden 24 Arzneistoffe und 6 Metaboliten verschiedener Indikationsgruppen nachgewiesen. Insbesondere Analgetika, Antirheumatika, Antibiotika und ein Antiepileptikum wurden in hoher Konzentration gefunden. Diese Arzneistoffe waren jeweils durch eine hohe Verbrauchsmenge gekennzeichnet, die für die Bundesrepublik Deutschland im Bereich von mehreren Tonnen pro Jahr lag. Konzentration und Verteilung von Arzneistoffen in Elbe und Saale wurden stark von der Persistenz der Arzneistoffe beeinflusst. Die Konzentration persistenter Substanzen nahm von der Quelle bis zur Mündung zu. Auch statistische Berechnungen belegten diesen Zusammenhang. Die Auswertung der Daten durch eine multivariate Faktoranalyse zeigte, dass die Verteilung von persistenten Substanzen in beiden Flüssen hoch korreliert war.Biologisch abbaubare Substanzen wiesen ein signifikant anderes Verteilungsmuster auf, das durch eine Abnahme der Konzentration auf der Fließstrecke infolge des biologischen Abbaus gekennzeichnet war. Trotz hoher Verbrauchsmengen wurden in der Elbe meist nur geringe Konzentrationen dieser Arzneistoffe gefunden (Ibuprofen und Paracetamol) oder sie waren nicht nachweisbar (Acetylsalicylsäure). Die Verteilung von Diclofenac zeigte im Längsprofil große Konzentrationsunterschiede. Charakteristisch waren Flussabschnitte mit stark steigender bzw. sinkender Konzentration. Aufgrund der lipophilen Eigenschaften von Diclofenac wurde als mögliche Ursache für die Konzentrationsabnahme eine Elimination durch Adsorption an Schwebstoffe und anschließende Sedimentation mit dem Feststoff postuliert. Die Arzneistoffverteilung im Längsverlauf zeigte, dass Arzneistoffe vor allem mit dem Abwasser kommunaler Klärwerke in Elbe und Saale eingebracht wurden. Da die meisten Arzneistoffe zu den schwer abbaubaren Xenobiotika zählen, werden sie bei der Abwasserreinigung nur unvollständig eliminiert und aufgrund ihrer polaren bzw. lipophilen Eigenschaften mit dem gereinigten Abwasser in die Flüsse eingetragen. Besonders kommunale Großklärwerke mit einer Leistung von mehr als 100.000 Einwohnerwerten waren wichtige Eintragsquellen. Industrielle Einleitungen bzw. ein diffuser Eintrag aus der Landwirtschaft hatten dagegen nur eine untergeordnete Bedeutung.
Das Projekt "Studie zur Bewertung von CO2-Nachnutzungsstrategien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Energietechnik, Fachgebiet Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien durchgeführt. Das Ziel dieser Studie ist eine Bewertung verschiedener Nachnutzungsstrategien f ur CO2 aus Verbrennungsprozessen im Hinblick auf mögliche Stoffströme und die damit verbundenen Kosten. Hierbei sollen zwei zeitliche Bereiche abgedeckt werden - heute verfügbare sowie langfristig zu entwickelnde Märkte. Bei den heute verfügbaren bzw. kurzfristig zu entwickelnden Marktbereichen handelt es sich überwiegend um industrielle Anwendungen des CO2. In diesem Bereich sind auch mittelfristige Anwendungen wie z. B. die Erzeugung hochwertiger chemischer Vor- und Zwischenprodukte sowie von Massenprodukten (u. a. Methanol sowie gesättigte und ungesättigte Kohlenwasserstoffe) zu sehen. Eher längerfristig ist die Nutzung von CO2 im Bereich innovativer Produktionspfade für Kraftstoffe zu erwarten. Die gebräuchlichen Techniken im Bereich der Ausbeuteerhöhung bei Erdöl- und Ergasfeldern sowie von Methan aus aufgelassenen Kohlerevieren sind zusammenzustellen und zu bewerten. Im letztgenannten Fall ist auch die Entwicklung möglichen Füllmaterials zu betrachten, das helfen kann Bergschäden zu vermeiden oder zu mindern. Ein weiteres Anwendungsfeld mit noch nicht ausgelotetem Potential ist im Bereich der Nutzung des CO2 zu Bildung von Biomasse zu sehen. Hierzu zählen zum einen Treibhäuser, in denen die Atmosphäre zur Wachstumsbegünstigung mit CO2 angereichert werden kann. An der Grenze zu den längerfristig zu entwickelnden Anwendungsfeldern ist der CO2-Einsatz zur Wachstumsförderung maritimer Biomasse (z. B. von Algen) in entsprechenden technischen Anlagen zu sehen. Hierzu gehört auch eine Betrachtung des Potentials der so genannten CO2-Aktivierung mittels künstlicher Photosynthese. Abschließend soll die Studie auch Verfahren bzgl. ihres Mengen- und Kostenpotentials zu bewerten versuchen, die heute noch im Stadium erster Überlegungen sind. Hierzu zählt die Verbrennung von Pyrolyseprodukten (z. B. Holzkohle und O le aus der Schnellpyrolyse) in oberflächennahe Erdschichten zur Verbesserung der CO2- Aufnahmefähigkeit der Böden. Die genannten Bereiche werden nicht nur bzgl. der unmittelbaren Kosten pro Tonne CO2 betrachtet, sondern zumindest ansatzweise auch im Sinne einer Lebenszyklus- Analyse. Damit sollen Fehlsteuerungen aufgrund zu sehr eingegrenzter Bilanzgrenzen vermieden werden.
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